Rund um Saas Fee befinden sich relativ leicht zugängliche 4000-er. Hochalpines Gebiet mit beeindruckenden Gletschern dessen Gefahren man mit Respekt begegnen muss.
1. Tag
Mit der ersten Zugverbindung reisen wir nach Saas Fee an und stehen bereits um 10 Uhr auf einer Höhe 3457m auf dem Mittelallalin. Im Drehrestaurant gönnen wir uns noch einen Kaffee und bestaunen die eindrückliche Gletscherwelt. Doch dann heisst es Gschältli anziehen und anfellen.
Travesierend geht es an den Rand des Pistengebietes, wo der eigentliche Aufstieg zum Allalin beginnt. Schon bald werden angesichts der Höhe die Schritte kürzer und die Atmung schwerer. Durch eine Spaltenzone erreicht man das Feejoch. Hier scheint das Allalinhorn zum Greifen nahe. Dennoch benötigen wir für die restlichen 200 Höhenmeter nochmals fast eine Stunde und erreichen den Gipfel auf 4027m. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite und wir bestaunen die umliegenden 4000-er. Nach der Gipfelrast fahren wir zurück ins Pistengebiet und zum Skilift Egginnerjoch, mit welchem wir das Egginerjoch erreichen. Von hier aus erblicken wir die Brittaniahütte, wo wir die folgenden 2 Nächte übernachten werden.
Bemerkung: Vor rund 30 Jahren war beim Egginerjoch noch ein Gletscher vorhanden, über diesen man die Britanniahütte fast Flach traversierend erreichen konnte. Heute ist dieser Gletscher verschwunden und man muss ca. 150 Höhenmeter abfahren und wieder Aufsteigen, um die Hütte zu erreichen…
2. Tag
Ca. um 6Uhr morgens noch im Schein der Stirnlampen fahren wir auf den Hohlaubgletscher hinunter. Diesen traversieren wir und erreichen den grossen und langen Allalingletscher. Schier endlos scheint der Aufstieg Richtung Adlerpass. Den Adlerpass lassen wir rechts liegen und erreichen durch eine etwas steilere Flanke Pkt. 3954. Plötzlich weht uns ein starker und eisiger Wind um die Ohren. Alle Kleider-Schichten werden montiert, bevor es über den langen Rücken Richtung Gipfel weitergeht. Oftmals ist dieser Rücken abgeblasen und eisig. Heute allerdings ist der Schnee gut griffig. Wir kommen gut voran und der Wind lässt allmählich auch wieder nach.
Auch heute scheint der Gipfel wieder zum Greifen nahe. Kräfteraubend sind die letzten Höhenmeter und wir erreichen das Skidepot. Nun sind es nur noch 50m und wir stehen auf dem Gipfel. Mittlerweile ist es windstill geworden. Stolz gratulieren wir uns einander und geniessen die Aussicht. (Besonders eindrucksvoll die Aussicht auf das Bishorn 4151m, auf welchen wir im vergangenen Sommer standen…)
Der Schnee auf der Abfahrt über die Aufstiegsroute zurück zur Hütte war in einem guten Zustand, so dass wir noch schöne Schwünge ziehen konnten. Zu Guter Letzt folgte noch der ca. ½ h Aufstieg zurück zur Hütte.
3. Tag
Heute stand der Alphubel 4206m auf dem Plan… Bereits um 5:30Uhr verlassen wir die Brittaniahütte. Eine kurze rasige Abfahrt und ein kurzer Gegenaufstieg bringt uns zurück aufs Egginerjoch. Nochmals eine kurze Abfahrt und wir stehen mitten im Skigebiet von Saas Fee. In westl. Richtung traversieren wir und erreichen den Pkt. 2844 (Bergstation einer Sesselbahn). Weiter traversieren wir über Chessjengletscher und erreichen einen Aufschwung. Dieser Steilaufschwung hatte so ein paar Tücken in sich. (Spitzkehren und harter Schnee…) Oben angekommen geht die Traverse weiter über den Feegletscher vorbei am langen Skilift. Nun steiler ansteigend erreichen wir den mittleren Arm des Feegletschers und stossen auf die Aufstiegsroute, welche von der der Längflue her kommt.
Anmerkung: Leider bietet die Längflue keine Übernachtungsmöglichkeit mehr an…)
Ab hier steigt die Route steil an Richtung Alphubeljoch. Leider schwinden unsere Kräfte zusehends. Die Anstrengungen der letzten 2 Tage stecken uns in den Knochen und die Zeit ist auch schon fortgeschritten. Auf einer Höhe von 3800m brechen wir (Leider ) die Tour ab. 400Hm fehlten zum Gipfel. Auf dieser Höhe hätten wir wahrscheinlich noch fast 2h benötigt.
Die Abfahrt folgt über den Feegletscher nach Längflue wo wir zurück ins Pistengebiet kommen. Nach einer Ausgiebigen Rast geniessen wir die letzten Höhenmeter auf der Piste hinunter ins Dorf Saas Fee.
Trotz dem Heute nicht erreichten Gipfel des Alphubels stossen wir bei einer EWF Runde Glücklich, Zufrieden und Stolz auf das erreichte der letzten Tage an…!
Der Tourenleiter:
Stefan Signer, Herisau