Hochtour Wildes Gauli
Tourenleiter
Stefan Signer, Herisau
Datum
14./15. Juli 2025
Einteilung
Bergtour WS/S
Teilnehmende
8 (ausgebucht)
Wetter
Unbeständig / Regen
Fotos
Von den Teilnehmenden
Werner Huber, Herisau

Aus 4 wurden 3, aus 3 wurden 2…

Wetterbedingt musste ich die diesjährige Hochtour schon im Voraus von 4 auf 3 Tage kürzen. Das weitere erfährt ihr hier!

Tag 1

Während der Anreise nach Grindelwald regnet es immer noch. Doch der Wetterbericht versprach im Laufe des Vormittags Wetterbesserung. In Grindelwald angekommen war es dann wirklich auch trocken. Trotzdem übersprangen wir ein Postauto, damit der Hüttenweg zur Glecksteinhütte noch etwas abtrocknen konnte.

Ca. um 12:30 Uhr nehmen wir dann den Hüttenaufstieg in Angriff. Von der Haltestelle Grindelwald/ Abzw. Glecksteinhütte führt der Ischpfad hoch zur ehemaligen Bergstation des Wetterhorn- Aufzug. Dieser Weg ist ziemlich ausgesetzt, jedoch gut gesichert mit Drahtseilen. Danach führt er weiter durch die steilen Grasflanken unter einem Wasserfall hindurch und weiter über Zybachs Platten hinauf zur Glecksteinhütte (ca. 2 ½ h; 850 Höhenmeter). Unterwegs immer wieder der Tiefblick in die wilde Gletscherschlucht und hinauf zum Oberen Grindelwaldgletscher. Gegen Abend lichten sich die Wolken immer mehr und wir sind zuversichtlich auf die Tour von morgen. Auch viele Steinböcke versammeln sich rund um die Hütte und sind sehr beliebte FotoObjekte….

Tag 2

Geplant war die Tour von der Glecksteinhütte via Rosenhorn, Wetterlimi, Ränfenhorn zur Gaulihütte. Eine lange Tour von ca. 10 Std und 1500m Auf und 1600m Abstieg.

Um 2:45 war Tagwache. Ein kurzer Blick aus dem Fenster stimmt mich zuversichtlich. Kurz vor 4 Uhr marschieren wir dann im Schein der Stirnlampen los. Dem blau-weiss markierten Weg (unterer Weg) traversiern wir bis zu einem markanten Graben. Die Überschreitung dieses Graben mit dem tosendem Bach ist sehr abenteuerlich. Man steigt an Eisenstiften etwas ab, fasst das gespannte Seil an der Hand und überquert den Bach. (Hoffentlich mit Trockenen Füssen..) Auf der anderen Seite klettert man eine kurze Strickleiter hoch und gelangt so wieder auf den Weg. Nun geht es steil bergauf zum Beesibärgli bis zur Abzweigung kurz vor Pkt. 2662 (ca. 1 ½ h).

Bei einer Pause checken wir das Wetter. Wir stellen fest das sich eine Regenfront von Grindelwald her nähert. Ein Blick auf das Radar lässt auch nichts Gutes erahnen… Und schon wird es dunkel und es regnet, bevor wir fertig sind mit den Regenkleider zu montieren. Auch bei einem Blick nach oben zeigt sich alles dick verhüllt im Nebel…

Es braucht keine grosse Überzeugungsarbeit und alle sind mit einem Rückzug und Abbruch der Tour einverstanden. Also steigen wir ab, überqueren den Graben in umgekehrter Richtung und erreichen die Glecksteinhütte. Es ist erst 7 Uhr morgens. Einige sind jetzt beim Frühstück und andere schlafen noch…

Bevor wir nach Grindelwald Absteigen gönnen wir uns in der Hütte noch einen Kaffee und ein Stück Kuchen. Zwischenzeitlich hat der Regen aufgehört, jedoch drohen nach wie vor dunkle Wolken mit Regen. Schon kurz nach Beginn des Hüttenabstieges werden die Regenkleider erneut montiert! Nun verlangt der Abstieg unsere volle Konzentration. Der Weg ist durch den Regen nass und glitschig geworden. Glücklicherweise hört der Regen dann auch wieder auf und wir erreichen die Bus-Haltestelle oberer Gletscher trocken und ohne Regenkleider..

Im dortigen Hotel Wetterhorn blicken wir bei einer EWF Runde nochmals hinauf Richtung Glecksteinhütte. Versöhnlich zeigt sich dabei sogar wieder die Sonne.

Rückblickend auf die 2 Tage stellen wir fest: Wir hatten diesmal keinen Gipfelerfolg. Diese Berge werden aber auch nächstes Jahr noch dort sein. Abenteuer hatten wir in dieser imposanten und wilden Landschaft trotzdem. Und das Wichtigste: Wir sind alle gesund und munter im Tal…!

Bemerkung: Ein Teil der Gruppe war am 3. Tag Frühmorgens ins sonnige Tessin angereist und von der Verzasca Staumauer aus auf den Sassariente gestiegen.

Der Tourenleiter:
Stefan Signer, Herisau

Atemberaubende Stimmung
Bei der Glecksteinhütte
Im Schein der Stirnlampen
EWF Runde