Die Wetterprognosen waren für die ganze Schweiz schlecht, für Neuenburg sank die Regenwahrscheinlichkeit ab 10 Uhr unter 50% und dies traf ein, so dass wir die Schirme nicht benötigten. Da der Zug aus St. Gallen vor Zürich stecken blieb, traf Brida mit einem Ersatzzug mit 15 Minuten Verspätung in Neuenburg ein und die restliche Gruppe 30 Minuten später mit dem nächsten IC. Dank dem Halbstundentakt des Buses ins Val de Ruz hielt sich der „Schaden“ in Grenzen.
Gleich zu Beginn der Wanderung in Cernier durchquerten wir den Parc Evologia:
- 21 Hektaren mit frei zugänglichen Bereichen und Führungen für Schulen + Gruppen
- Wiedereingliederungsprogramme für Arbeitslose + Bezüger von Sozialleistungen
- Förderverein Pro Evolgia und verschiedene Vereine
- Kantonales Berufsbildungszentrum Erde + Natur
- www.parc-evologia.ch/documents/brochures/brochure_evologia.pdf (französisch)
Um Zeit aufzuholen beschränkten wir uns darauf den von der Strasse einsehbaren Permakultur-Garten sowie zahlreiche Insekten darstellende Weidengeflechte zu bestaunen. Nach dem letzten Bauernbetrieb folgte ein nur schwer passierbarer Feldweg, starke Regenfälle hinterliessen grosse Pfützen und morastige Seitenränder.
In der Kirche Engollon besichtigten wir die einzigen alten Wandbilder des Kantons Neuenburg, stiegen dann in den Graben des Seyon ab und folgten der Hauptstrasse bis Valangin, wo uns im Restaurant du Château das leckere Mittagessen erwartete.
Anschliessend besuchten wir den Schlosshügel mit Aussicht auf die nähere Umgebung. Da der normale Abstieg durch die Seyonschlucht nach Neuenburg auf der Ostseite dem Autolärm der A20 nach La Chaux-de-Fonds ausgesetzt ist, wählte ich den wesentlich ruhigeren Weg auf der Westseite, die 120 Meter Anstieg lohnten sich und bevor wir wieder in die Schlucht abstiegen, genossen wir oberhalb Vauseyon die Aussicht auf Neuenburg, den See und das angrenzende Mittelland. Einzig die Alpen waren in Wolken gehüllt. Im untersten Teil der Schlucht konnten wir im Freilichtmuseum Gor de Vauseyon zahlreiche, nachgebaute Modelle von Wasserrädern aus verschiedenen Teilen der Schweiz bestaunen, die mit Wasser aus dem Seyon und einem aufwändigen Kännelsystem betrieben werden.
Nach dem Strassengewirr und dem Industriegebiet von Vauseyon erreichten wir die Stiftskirche und das Schloss von Neuenburg. Ein letzter Abstieg in die Altstadt mit ihren zahlreichen sehenswerten, historischen Gebäuden im typisch gelblichen Neuenburger Jurakalk führte uns zur Talstation des Funis, der uns zum Bahnhof hinauf brachte. Während sich zwei zur direkten Heimkehr entschlossen, genossen wir auf der Terrasse des Café Glob vor dem Bahnhofgebäude den verdienten Schlusstrunk.
Der Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde